Straftaten gegen Minderjährige im Netz verdoppelt sich – „großes Problem, das wir bekämpfen müssen“

Eine Kleine Anfrage der Stuttgarter Landtagsabgeordneten Katrin Steinhülb-Joos zum Umgang mit Online-Spieleplattformen wie „Roblox“ hat ergeben, dass sich die Zahl der Straftaten gegen Minderjährige im Netz zwischen 2020 und 2024 mehr als verdoppelt hat.

Die Zahl der polizeilich erfassten Straftaten gegen Minderjährige mit dem Tatmittel Internet und/oder IT-Gerät stieg von 436 Fällen im Jahr 2020 auf 1058 Fälle im Jahr 2024 an. Das teilte das Kultusministerium in seiner Antwort auf die Kleine Anfrage „Umgang mit der Online-Spieleplattform „Roblox“ in den Bildungseinrichtungen in Baden-Württemberg“ der Abgeordneten Katrin Steinhülb-Joos (SPD) mit.

„Die Zahl der Straftaten gegen Minderjährige nimmt stetig zu. Besonders auffällig: Straftaten übers Internet oder über digitale Endgeräte werden immer mehr und haben sich von 2020 bis 2024 fast verdoppelt. Wir haben hier offensichtlich ein großes Problem, das wir umgehend bekämpfen müssen“, fordert die schulpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion.

Steinhülb-Joos erkennt zwar an, dass die Landesregierung bereits viele Projekte, die für die Risiken des Internets sensibilisieren sollen, auf den Weg gebracht habe. Dies sei offenbar jedoch nicht ausreichend. „Angesichts der nun bekannten Zahlen müssen diese Maßnahmen noch bekannter gemacht werden, sodass mehr Menschen über Risiken im Internet aufgeklärt werden. Auch das neue Fach Informatik und Medienbildung kann hier einen Beitrag leisten“, meint die ehemalige Schulleiterin.

Außerdem dürfe man nicht zulassen, dass junge Menschen über Online-Spieleplattformen wie „Roblox“ in rechtsextreme Kreise gelangen. Dies wurde in zwei Fallstudien aus dem Jahr 2021 nachgewiesen.

Die Bildungspolitikerin fordert nicht nur Prävention, sondern nimmt auch die Unterstützung von Betroffenen in den Blick. „Die Landesregierung muss jetzt alle Möglichkeiten ausloten, um betroffenen Kindern und Jugendlichen zu helfen. Schon lange fordere ich beispielsweise die Einrichtung einer Ombudsstelle im Land für betroffene Schüler*innen von sexueller Gewalt – eine Maßnahme, mit der Betroffene endlich angemessen unterstützt werden könnten“, so Steinhülb-Joos.

 Katrin Steinhülb-Joos, Landtagsabgeordnete für Stuttgart

Zurück
Zurück

„Das Geld müssen uns die Kinder doch wert sein“

Weiter
Weiter

„Die Landesregierung lässt die Studierendenwerke und damit auch die Studierenden im Regen stehen“