„Die Landesregierung lässt die Studierendenwerke und damit auch die Studierenden im Regen stehen“

SPD-Landtagsabgeordnete Katrin Steinhülb-Joos kritisiert hohe Kosten für studentisches Wohnen in Stuttgart

In Stuttgart verlangen die Studierendenwerke im Durchschnitt (387 Euro) mehr für einen Wohnheimplatz, als man mit dem BAföG-Satz für Wohnen maximal (380 Euro) bekommt. Mit 30,7 Prozent im Jahr 2024 ist die Altersgruppe der 15- bis 24-jährigen in Stuttgart mit großem Abstand am stärksten von Armut betroffen. Auch die Zahl der untergebrachten wohnungslosen Personen in Stuttgart in der Altersgruppe der 18- bis 24-jährigen ist seit 2022 stark gestiegen. Waren damals 575 Personen in der Statistik erfasst, sind es im Jahr 2025 schon 885. Das geht aus einer Anfrage der Abgeordneten an die Landesregierung zu Armut und Wohnungslosigkeit in Stuttgart hervor.

Für Steinhülb-Joos sind diese Zahlen ein wohnungspolitisches Armutszeugnis: „Führt man sich vor Augen, dass nicht einmal jede*r sechste Studierende einen Wohnheimplatz der Studierendenwerke in Stuttgart bekommt und die meisten Studierenden noch höhere Kosten für ihre Unterkunft zu tragen haben, ist die Tatenlosigkeit der Landesregierung nicht hinnehmbar.“

Steinhülb-Joos: „Studieren in Baden-Württemberg darf keine Frage der finanziellen Möglichkeiten des Elternhauses der Studierenden sein. Die Landesregierung muss mehr bezahlbaren studentischen Wohnraum schaffen, denn wenn mehr Studierende in Wohnheimen der Studierendenwerke wohnen können, dann entlastet das auch den Wohnungsmarkt für alle Mieterinnen und Mieter.“

Dafür müssten die Studierendenwerke aber auch in die Lage versetzt werden, entsprechenden Wohnraum zu schaffen, denn diese müssten kostendeckend arbeiten, so Steinhülb-Joos. Über das Bundes-Programm ‚Junges Wohnen‘ stehen dem Land dafür 65 Millionen Euro zur Verfügung. Diese Mittel hat Grün-Schwarz im Jahr 2023 in die allgemeine Wohnraumförderung umgeschichtet und bis heute ist nur circa die Hälfte davon für studentisches Wohnen zurückgeflossen.

Zur schlechten finanziellen Ausstattung der Studierendenwerke trage auch bei, dass die Finanzhilfe vom Land für die Studierendenwerke seit 2020 nicht mehr nennenswert gestiegen sei. In der Summe stellt das Land den Studierendenwerken nur 8.000 Euro für einen Wohnheimplatz zur Verfügung.

Für die Stuttgarter Landtagsabgeordnete Katrin Steinhülb-Joos ist das viel zu wenig: „So zementieren wir weiter die Bildungsungerechtigkeit im Land.“

Katrin Steinhülb-Joos, SPD-Landtagsabgeordnete für Stuttgart

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„Während die Landesregierung über die Mietpreisbremse streitet, stehen immer mehr Menschen in Stuttgart vor der Wohnungslosigkeit“