Steinhülb-Joos: “So löst unsere Landesregierung das Rückenwind-Programm praktisch auf”
Ganztag, Rückenwind-Programm oder Startchancen-Programm: bei einigen wegweisenden Maßnahmen lässt das Kultusministerium seine Schulen aktuell im Trüben fischen. Nun scheint wohl klar zu sein: das Rückenwind-Programm läuft erst mit Beginn des Startchancen-Programms wieder an. Die Konsequenzen? – Unklar.
Wie von Schulleitungen aus dem Land zu hören ist, soll das Programm „Lernen mit Rückenwind“ erst ab dem Start des Startchancen-Programms weiterlaufen – und zwar nur an den Schulen, die keine Startchancen-Schulen sind.
Doch aktuell ist noch unklar, wann das Startchancen-Programm überhaupt anläuft. Eine Information für die beteiligten Schulleitungen soll erst Anfang Oktober auf einem Schulleitungstag in Stuttgart erfolgen. Erst danach könnte das Programm überhaupt an den Start gehen.
„So löst unsere Landesregierung das Rückenwind-Programm praktisch auf! Es wird sich eine Lücke im ersten Schulhalbjahr ergeben, nach der kaum einer der Beschäftigten in das Programm zurückkehren kann und wird. So werden die Schulen und vor allem die Schüler*innen, die von „Lernen mit Rückenwind“ profitiert haben, sehenden Auges im Stich gelassen“, kritisiert Katrin Steinhülb-Joos (schulpolitische Sprecherin der SPD BW).
In einem Ministerinnebrief hatte sich Steinhülb-Joos an das Kultusministerium gewandt, um mehr Informationen zum Startchancen-Programm zu erhalten. „Viele Stuttgarter Schulleitungen und Familien wenden sich an mich, weil sie aktuell verunsichert sind, was die Umsetzung betrifft. Das betrifft auch das Thema verbindliche Ganztagsgrundschule“, erklärt die ehemalige Schulleiterin. Die Landesregierung hatte unlängst beschlossen, dass alle Grundschulen des Startchancen-Programms zu verbindlichen Ganztagsgrundschulen werden sollen. Im Antwortschreiben erklärte das Kultusministerium nun, es müsse zunächst ein Konzept dafür entwickelt werden und es sei nicht geplant, dass alle Startchancen-Grundschulen zum kommenden Schuljahr zu Ganztagsgrundschulen werden.
„Die Landesregierung muss jetzt schleunigst ins Handeln kommen. Die Schulen und Beschäftigten brauchen verlässliche Aussagen. Speziell „Lernen mit Rückenwind“ sollte durch das Land abgesichert und fortgeführt werden. Den Beschäftigten und den Schulen muss jetzt eine klare Perspektive aufgezeigt werden“, fordert Steinhülb-Joos.
Katrin Steinhülb-Joos, SPD-Landtagsabgeordnete für Stuttgart