“Ja, Theresa Schopper hat Recht!”
Neuste Zahlen aus dem Kultusministerium zeigen: die stärkere Verbindlichkeit der Grundschulempfehlung hat keinen Einfluss. Katrin Steinhülb-Joos (SPD) fordert eine Kehrtwende von der Landesregierung.
Katrin Steinhülb-Joos, ehemalige Schulleiterin und schulpolitische Sprecherin der SPD im Land, fordert das Ende der verbindlicheren Grundschulempfehlung, noch bevor diese überhaupt so richtig eingeführt wurde. Dabei bezieht sich Steinhülb-Joos auf die neuesten Zahlen aus dem Kultusministerium. Diese zeigen, dass bei den Grundschulempfehlungen auch in diesem Jahr, in dem erstmals wieder eine verbindlichere Grundschulempfehlung gilt, keine signifikanten Abweichungen zu den Vorjahren besteht. Theresa Schopper sagte, die Rückmeldung der Lehrkräfte sei „das stärkste Pferd im Stall“.
„Theresa Schopper hat Recht: wichtigster Indikator für den Übergang auf die weiterführende Schule ist und bleibt die Empfehlung der Klassenkonferenz. Warum zieht man im Kultusministerium also nicht die logische Konsequenz, nimmt den Druck von allen Beteiligten und beendet das misslungene Projekt namens verbindlichere Grundschulempfehlung? Die Grundschulempfehlungen liegen, wie in den vergangenen Jahren, auch diesmal bei etwa 50%“, erklärt Steinhülb-Joos.
Ein weiterer Aspekt, der die ehemalige Lehrerin stört, ist die Kommunikation der Landesregierung. „Grüne und CDU haben in den vergangenen Wochen vehement versucht, unseren Lehrkräften und Eltern abzusprechen, ihre Schüler*innen respektive ihre Kinder richtig einschätzen zu können. Die Zahlen zeigen: die Landesregierung muss zu ihren Fehlern stehen und die verbindlichere Grundschulempfehlung unverzüglich wieder einkassieren“, fordert Steinhülb-Joos.
Anstelle der Grundschulempfehlung gibt es nach Ansicht der SPD-Politikerin ein viel dringenderes Problem. „Neben den Zahlen zu den Empfehlungen präsentierte das Kultusministerium auch die aktuellen Zahlen zum Unterrichtsausfall, die mir große Sorgen machen. Nicht eine unnütze verbindlichere Grundschulempfehlung, sondern eine stabile Krankheitsreserve, die Unterricht und damit Förderung garantiert, ist eine Hilfe für unsere Kinder!“
Hintergrund:
Eine gesonderte stichprobenartige Erhebung des Kultusministeriums ergab die folgende Verteilung der Grundschulempfehlungen für dieses Schuljahr: 25% der SuS erhielten eine Empfehlung für das G-Niveau, 24% für das M-Niveau und 51% für das E-Niveau. Dies entspricht in etwa den Zahlen des Statistischen Landesamtes für die vergangenen Schuljahre. Die Ergebnisse des Potenzialtests stehen aktuell noch aus.
Darüber hinaus wurden auch die Ergebnisse der sechsten Vollerhebung zur Unterrichtsversorgung. Ende November fielen an allen Schularten im Schnitt 4,3% der Planstunden im Pflichtbereich aus. Bei der letzten Vollerhebung (20199 zuvor lag dieser Wert bei 3,3%.
Katrin Steinhülb-Joos, SPD-Landtagsabgeordnete für Stuttgart