Steinhülb-Joos: “Ein gutes Zeichen, aber Yad be Yad muss jetzt weiterfinanziert werden, sonst macht sich die Regierung unglaubwürdig”

Auf Druck der SPD – Landesregierung stellt Weiterfinanzierung jüdisch-muslimischen Bildungsprojektes in Aussicht

Das Projekt „Yad be Yad“ der Organisation Kubus e.V. schafft Begegnungsräume und Bildungsangebote für jüdische und muslimische junge Menschen sowie für junge Menschen mit Migrations- und Fluchtgeschichte. Angesichts der neuerlichen Eskalation im Nahost-Konflikt ist diese Arbeit wichtiger denn je. Wenig verwunderlich, dass das Projekt, welches im Oktober 2021 startete, an den Schulen des Landes mittlerweile hoch angesehen und sehr beliebt ist. Finanziert wird „Yad be Yad“ allerdings nur noch bis Ende März 2024 von der BW-Stiftung.

Die SPD-Landtagsabgeordnete Katrin Steinhülb-Joos sorgte nun durch eine parlamentarische Initiative dafür, dass auch die Landesregierung um die Bedeutsamkeit des Projektes erfahren und Handlungsbereitschaft signalisiert hat. „In erster Linie bin ich erleichtert, dass die Landesregierung auf dieses wichtige Projekt aufmerksam geworden ist. Das bestätigt mich in meiner Arbeit. Zurücklehnen werden wir uns aber nicht, sondern genau beobachten, wie es an dieser Stelle nun weitergeht. Dafür sind solche Projekte einfach zu wichtig“, erklärte Steinhülb-Joos.

Die auslaufende Finanzierung müsse noch nicht das Ende des Projektes bedeuten, erklärte das Kultusministerium in einem Antwortschreiben auf einen Ministerbrief der SPD-Abgeordneten an Kultusministerin Theresa Schopper und Finanzminister Danyal Bayaz. Das zuständige Referat des Kultusministeriums wolle stattdessen das Gespräch mit Kubus e.V. suchen und eine mögliche finanzielle Unterstützung im Rahmen der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel zu prüfen.

Veronica Sartore, Leiterin von „Yad be Yad“, äußerte sich erfreut über das erfolgreiche Engagement von Steinhülb-Joos: „Es ist ein sehr positives Zeichen, dass die Politik erkennt, wie wichtig die Aufklärung ist zu den Themen Antisemitismus, Rassismus und zu den Debatten und der Polarisierung, die vom Israel-Palästina-Konflikt hier in Deutschland ausgelöst werden. Diese Arbeit könnten wir durch eine Verlängerung des Projekts weiterhin leisten. Darüber hinaus streben wir an, Inhalte weiter auszubauen, um Wissen über den Nahost-Konflikt zu vermitteln und den Bedürfnissen der Schulen noch besser entgegenzukommen.“

Auch Katrin Steinhülb-Joos (schulpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion) zeigte sich optimistisch, sieht die Landesregierung aber weiterhin in der Bringschuld: „Ich freue mich sehr, dass unsere parlamentarische Arbeit nun hoffentlich Früchte trägt. Ein solch wichtiges Projekt wie „Yad be Yad“ darf nicht enden. Diese Rückmeldung habe ich auch an den Schulen vor Ort erhalten, die bereits am Projekt teilgenommen haben und davon sehr überzeugt sind. Die Antwort der Landesregierung ist erstmal ein gutes Zeichen – jetzt sollten aber Taten folgen. Yad be Yad muss weiterfinanziert werden, sonst macht sich die Regierung unglaubwürdig.“

Katrin Steinhülb-Joos, SPD-Landtagsabgeordnete für Stuttgart

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