SPD kritisiert fehlende Einstellung von Pädagogischen Assistenzen
Katrin Steinhülb-Joos: „Kultusministerium verweigert dringend notwendige Hilfestellungen für unsere Schulen“
In einer Antwort des Kultusministeriums auf eine Anfrage der SPD-Fraktion hat Ministerin Theresa Schopper eingeräumt, dass seit drei Schuljahren keine Pädagogische Assistenzen in Baden-Württemberg neu eingestellt wurden. Die schulpolitische Sprecherin der SPD, Katrin Steinhülb-Joos, kritisiert diese Einstellungspolitik des Kultusministeriums scharf: „Pädagogische Assistent*innen sind eine unverzichtbare Hilfe im Schulalltag. Dennoch ist seit drei Schuljahren keine einzige Kraft eingestellt worden. Grund dafür ist die derzeitig geltende Praxis, dass die Schulen für jede neu eingestellte Pädagogische Assistenz auf Stunden von Lehrkräften verzichten müssen. Das Ziel, für zusätzliche Unterstützung an den Schulen zu sorgen, wird damit ad absurdum geführt. Hier muss schleunigst ein Umdenken einsetzen und die Lehrkräfte und Kinder wieder in den Mittelpunkt gerückt werden! Pädagogische Assistent*innen müssen den Schulen zusätzlich zu Lehrkräften vollumfänglich zur Verfügung stehen.“
In dem Antrag der SPD (Anm.: „Pädagogische Assistentinnen und Assistenten“ Drucksache 17/2106) hatte die ehemalige Schulleiterin Steinhülb-Joos die Situation der Pädagogischen Assistenzen im Land abgefragt. Diese sind mit Blick auf die mangelhafte Lehrkräfteversorgung und die steigende Heterogenität in den Klassenzimmern eine wichtige Stütze für die Schulen. Pädagogische Assistent*innen unterstützen Lehrkräfte im Unterricht bei kooperativen Lernformen oder fördern beispielsweise einzelne Schüler*innen individuell im Rahmen der inneren und äußeren Differenzierung in einer Klasse.
Über den fehlenden Handlungswillen der Landesregierung zeigt sich Steinhülb-Joos deshalb enttäuscht: „Die Kultusministerin widerspricht sich selbst: Einerseits unterscheidet sie Pädagogische Assistenzen und Lehrkräfte zurecht aufgrund der jeweiligen Qualifikationen, andererseits stellt sie beide auf eine Stufe, wenn es um die Einstellung an den Schulen geht. Diese Gegenrechnung entbehrt jeglicher Grundlage. Das Kultusministerium verweigert durch seine Einstellungspolitik dringend notwendige Hilfestellungen für unsere Schulen.“
Katrin Steinhülb-Joos, SPD-Landtagsabgeordnete für Stuttgart