Pressebericht: Besuch im Impfzentrum Robert-Bosch-Krankenhaus
Impfzentren spielen im Kampf gegen Covid19 eine entscheidende Rolle. Aus diesem Grund besichtigten Katrin Steinhülb-Joos, Landtagsabgeordnete der SPD für Stuttgart und Martin Körner, Fraktionsvorsitzender der SPD-Gemeinderatsfraktion, das Impfzentrum am Robert-Bosch-Krankenhaus. Prof. Dr. Mark Dominik Alscher, medizinischer Direktor des RBK, führte beide durch die Organisation des Zentrums und stand Rede und Antwort. Im RBK werden zurzeit täglich rund 1700 Personen geimpft, in der Mehrzahl finden Zweitimpfungen statt. Wie überall fehlt es auch hier am Impfstoff. In Volllast könnten bis zu 3000 Personen pro Tag geimpft werden. Dies war bisher nun in wenigen Wochen möglich. Prof. Dr. Alscher: „Wir sind gut aufgestellt. Die Priorisierung der Impfungen war richtig und wichtig. Nur warten wir immer noch auf die versprochene Impfstoffschwemme, damit wir auch wirklich viele Menschen effektiv impfen können.“
Dabei zeigen die mittlerweile eine Viertelmillion verimpften Dosen bereits Wirkung. Derzeit liegen auf der Intensivstation des RBK noch 4 Covid-Patient*innen. Zum Höhepunkt der dritten Welle waren zwei Stationen voll belegt. Die Risikopatient*innen im hohen Alter fehlten aber auch da schon – eine Tatsache, die Prof. Dr. Alscher den mobilen Impfteams zurechnet, die unter seiner Leitung im Rems-Murr- und dem Ostalbkreis sowie im Kreis Ludwigsburg die Alten- und Pflegeheime impften.
Stuttgart selbst liegt derzeit unter dem Landesschnitt bei den Impfungen und weit über dem Schnitt bei den Inzidenzen. Dies bereitet nicht nur den Medizinern, sondern auch Katrin Steinhülb-Joos und Martin Körner Sorgen. Eine Antwort auf die Frage nach dem Warum ist laut Prof. Dr. Alscher tatsächlich die soziale Verteilung in den Stadtteilen. Sozial schwache Gebiete haben häufig auch weniger Hausärzte, die medizinische Vor-Ort-Versorgung ist nicht ausreichend, die Menschen werden so auch fürs Impfen schlechter erreicht. Katrin Steinhülb-Joos und Martin Körner möchten hier nach Möglichkeiten suchen, Abhilfe zu schaffen. Mobile Impfteams in den Brennpunkte bereitzustellen, war ein erster Ansatz der Stadt und hat sehr gut funktioniert. Hier sollte man weiter ausbauen und je nach Impfstoffverfügbarkeit weitere Aktionen durchführen.
Ein weiteres Problem dem sich die Beiden annehmen wollen, ist die Organisation einer notwendigen dritten Impfung. Wissenschaftler gehen davon aus, dass nach 6 – 12 Monaten eine dritte Impfung notwendig sein wird. Prof. Dr. Alscher wies darauf hin, dass gerade vulnerable Gruppen wie die Ältesten und medizinisches Personal bereits im Januar vollständig geimpft waren. Verzögert man nun eine dritte Impfung, könnte deren Impfschutz im Herbst nachlassen, ausgerechnet dann, wenn die Ansteckungsgefahr wieder steigt. „Wir müssen unbedingt sofort mit den Planungen für eine dritte Impfung beginnen und dürfen nicht weiter abwarten“, ist sich Katrin Steinhülb-Joos sicher. Und auch Martin Körner will die Stadtratsfraktionen und die Verwaltung darauf drängen, hier schnell aktiv zu werden. Beide zeigten sich beeindruckt von der umfassenden und freundlichen Organisation des Impfzentrums. Trotz der Mangelverwaltung des Impfstoffes geben alle Beteiligten ihr Bestes, um möglichst reibungslos möglichst viele Menschen zu impfen. Dafür dankten Katrin Steinhülb-Joos und Martin Körner dem gesamten Team am Robert-Bosch-Krankenhaus.
Katrin Steinhülb-Joos, SPD-Landtagsabgeordnete für Stuttgart