Katrin Steinhülb-Joos: “Mini-Modellversuche sind schlicht und ergreifend zu wenig”

Zu dpa: „Mehr Geld für Brennpunkt-Schulen“

„Die sozialindexbasierte Ressourcensteuerung ist ein wichtiger Schritt zu mehr Bildungsgerechtigkeit, aber die Umsetzung im Schneckentempo lässt daran zweifeln, dass die grün-schwarze Landesregierung den Ernst der Lage wirklich erkannt hat“ lautet das Fazit der schulpolitischen Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Katrin Steinhülb-Joos. „Mini-Modellversuche, von denen auf Jahre gesehen nur ein Bruchteil der Schülerinnen und Schüler profitieren, sind schlicht und ergreifend zu wenig.“

Auch die SPD-Landtagsfraktion hat in einer parlamentarischen Initiative Auskunft über den aktuellen Stand zur Einführung der sozialindexbasierten Ressourcensteuerung erbeten. Doch die Antworten auf den Antrag „Die Einführung der sozialindexbasierten Ressourcensteuerung an den Schulen in Baden-Württemberg“ (17/4642, hängt dieser Mitteilung an) lassen weiterhin viele Fragen offen.

Steinhülb-Joos: „Der Blick auf Hamburg macht deutlich, dass die sozialindexbasierte Ressourcensteuerung viele positive Effekte auf die Chancengleichheit hat. Es lohnt sich also, sich hier ein Beispiel zu nehmen. Umso unverständlicher ist es, dass das Kultusministerium den Anteil der Schülerinnen und Schüler an einer Schule mit sonderpädagogischem Förderbedarf in den Förderschwerpunkten Lernen, Sprache oder emotionale und soziale Entwicklung offenbar nicht im baden-württembergischen Sozialindex berücksichtigt. Die erfolgreichen Konzepte in Hamburg oder auch Nordrhein-Westfalen werden an diesem Punkt offensichtlich ignoriert. Inklusion muss bei der Einführung dieser Ressourcensteuerung eine größere Rolle spielen.“

„Auch bleibt schleierhaft, was sich das Kultusministerium genau unter ‚flankierenden Maßnahmen‘ vorstellt. Klar sollte sein, dass die im Sozialindex aufgeführten Schulen nicht nur zusätzliche mehr Geld, sondern auch mehr Lehrerwochenstunden brauchen.“

Dr. Hendrik Rupp
Pressestelle

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Katrin Steinhülb-Joos: “Bessere Sprachförderung ist vor allem eine Pflicht für das Land”

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