Management von Nilganspopulation in Stuttgart: Landtagsabgeordnete Katrin Steinhülb-Joos (SPD) kritisiert Planlosigkeit der Landesregierung

In Stuttgart wachsen die Nilganspopulationen stetig und sorgen für zunehmenden Unmut in der Bevölkerung. Seit November letzten Jahres wird in der Landeshauptstadt über einen Gänsemanagement-Plan diskutiert. Wie sich jetzt herausstellt, muss sich die Stuttgarter Stadtbevölkerung noch eine Weile gedulden, bis etwas passiert. Das geht aus den Antworten auf eine Kleine Anfrage der Stuttgarter Abgeordneten Katrin Steinhülb-Joos an die Landesregierung hervor.

Wie das Umweltministerium mitteilt, sei der Landesregierung nicht bekannt, ob und wann ein Gänsemanagementplan für die Landeshauptstadt vorliegt. Es sei vereinbart, dass im Herbst 2023 eine gemeinsame Besprechung unter Einbindung relevanter Akteure stattfinden soll. Katrin Steinhülb-Joos, Mitglied im Ausschuss für Umwelt Klima und Energiewirtschaft, geht das nicht weit genug: „Wir brauchen ein Gänsemanagement in der Stadt, das ist nicht erst seit heute bekannt. Dass bisher allem Anschein nach nichts passiert ist und erst jetzt eine erste Besprechung anberaumt ist, wird der Entwicklung der Nilganspopulationen nicht gerecht. Die Landesregierung hat dieses Problem verschlafen. Und das, obwohl sie durch das Regierungspräsidium Stuttgart (höhere Naturschutzbehörde sowie obere Jagdbehörde) maßgeblich in die Thematik eingebunden ist.“

Wie aus der Anfrage weiter hervorgeht, ist ein Pilotprojekt zu den Auswirkungen von Nilgänsen auf die Biodiversität in Stuttgart in Vorbereitung. Das freut die Abgeordnete Steinhülb-Joos aus dem Wahlkreis Stuttgart IV einerseits, andererseits vermisst sie konkrete Fortschritte: „Man benötigt kein Pilotprojekt, um herauszufinden, dass sich die steigenden Populationszahlen von Nilgänsen negativ auf die Aufenthaltsqualität in den entsprechenden Bereichen auswirken. Das Amt für öffentliche Ordnung der Landeshauptstadt Stuttgart macht in der Antwort auf die Frage der Aufenthaltsqualität sehr klare Aussagen. Der Handlungsbedarf ist offenkundig. Handlungsmöglichkeiten sind gegeben, da es keinen naturschutzrechtlichen Schutz der Tiere und sogar einen Handlungsleitfaden der Bundesebene gibt.“

Seit 2017 wird die Nilgans in der EU als invasive gebietsfremde Art von unionsweiter Bedeutung gelistet. Die Mitgliedstaaten sind dementsprechend angehalten, Managementmaßnahmen durchzuführen, um negative Auswirkungen durch das Federvieh zu verhindern. Es sei höchste Zeit, insbesondere gegen die Nilgans restriktiver vorzugehen, zum Beispiel mit einem „Gelegemanagement“ oder durch Vergrämungsmaßnahmen, ist sich Steinhülb-Joos sicher.

Katrin Steinhülb-Joos, SPD-Landtagsabgeordnete für Stuttgart

Zurück
Zurück

Bürger*innensprechstunde mit Katrin Steinhülb-Joos MdL auf dem Wochenmarkt Stuttgart-Ost am Freitag, 13. Oktober 2023

Weiter
Weiter

Steinhülb-Joos: “Ohne Lehrkräfte kein Unterricht: Das muss auch die Landesregierung verstehen”