"Gemeinschaftsschulen unterstützen Schüler*innen in ihren Stärken und Schwächen” - Besuche im Rahmen der "Woche der Gemeinschaftsschulen”
In der „Woche der Gemeinschaftsschulen“ besuchte die Landtagsabgeordnete Katrin Steinhülb-Joos zwei Schulen in ihrem Wahlkreis.
Die Eichendorffschule mit Rektor Matthias Bolay ist seit Beginn des Schuljahres endlich in ihren Neubau eingezogen. Die Räumlichkeiten wurden ganz im Sinne der Pädagogik erstellt: helle, multifunktional nutzbare Räumlichkeiten für gemeinsames und differenziertes Lernen. „Hier wird deutlich, wie wichtig der Raum als Pädagoge ist und wie elementar qualitatives Arbeiten von hochwertigen Räumlichkeiten unterstützt werden kann“, bemerkte Katrin Steinhuelb-Joos. „Eine moderne Ausstattung ist für unsere Schulen unerlässlich.“ An der Altenburg-Gemeinschaftsschule warten der kommissarische Rektor Herr Berg und sein Stellvertreter Herr Kilicaslan zusammen mit dem Kollegium noch auf den Erweiterungsbau auf dem Gelände der Reiterkaserne und auf die Elektrosanierung/Sanierung im Hauptgebäude. Beide Schulen leisten hervorragende Arbeit, gerade in diesen schwierigen Zeiten. Aber auch hier fehlen Ressourcen, die von Seiten der Regierung dringend bereitgestellt werden müssen. „Qualität in der Bildung muss mit allen Mitteln gefördert werden“ fordert die Landtagsabgeordnete.
In beiden Gesprächen kristallisierten sich schnell die Themen heraus, die angegangen werden müssen. So ist es erforderlich, in allen Bereichen bei Schulstrukturen die einer zur Gemeinschaftsschule gehörende Grundschule mitzudenken. Es befinden sich dort immer zwei Schularten unter einem Dach, die nicht als eine behandelt werden dürfen. Eine Anpassung der Leitungszeiten, die Berücksichtigung der Grundschulen bei der Besetzung des Rektorats, der Betreuung durch die Schulaufsicht, eine Einführung von Abteilungsleitungen und die Höhergruppierung der Grundschullehrkräfte auf A13 ist dringend notwendig.
„Die Gemeinschaftsschule ist eine Schulart, die von Beginn an inklusiv arbeitet. Hier bedarf es grundlegender Verbesserungen bei der Ressourcenzuteilung.“, ist sich Katrin Steinhülb-Joos sicher.
Durch den Lehrkräftemangel entstehen zahlreiche Überstunden, die bisher aber nur einmal im Jahr und auch nur mit erheblichen Verzögerungen abgerechnet werden können. Eine Abrechnung zweimal jährlich mindestens wäre hier wünschenswert und würde Anerkennung ausdrücken. Dringend benötigt wird auch eine Anpassung der Krankheitsreserve. Derzeit ist diese schon zu Schuljahresbeginn aufgebraucht. Längere Krankheiten, Elternzeiten und Schwangerschaften können nur durch Mehrarbeit aufgefangen werden, einen Ersatz gibt es nur selten. Besonders bei den Sonderpädagog*innen in der Inklusion ein großes Problem.
Lange auf der Wunschliste der Schulen steht auch die durchgängige Bezahlung der Referendar*innen und Mitarbeiter*innen über die Sommerferien hinweg, um weitere Abwanderungen in andere Bundesländer zu verhindern. „In Anbetracht des Lehkräftemangels können wir uns nicht mehr leisten, hier ausgebildete Fachkräfte nur durch diesen Sachverhalt zu verlieren.“, sagt Katrin Steinhülb-Joos.
Darüber hinaus muss die Anpassung der Ausstattung des Ganztags an die Sekundarstufe 1 erfolgen. Gemeinschaftsschulen sind Ganztagesschulen und sind auf eine adäquate Ausstattung angewiesen.
Beide Schulen äußerten auch den Wunsch nach einem digitalen Hausmeister/einer digitalen Hausmeisterin. Nicht nur durch die Pandemie wird Schule immer digitaler. Notwendiger Geräte- und Softwaresupport kann nicht nebenbei von versierten Lehrkräften oder Rektor*innen geleistet werden. Hier braucht es qualifiziertes Personal, welches aus einem Pool heraus mehrere Schulen bei Einrichtung, Wartung und Reparatur unterstützt.
Viele Punkte, die die Landtagsabgeordnete nun in ihre Arbeit im Bildungsausschuss und in die Fraktion hineinnehmen und sich dafür einsetzen wird. Besonders gefreut hat sie sich jedoch über diesen Aspekt: „Mir wurde bei unseren Besuchen mit auf den Weg gegeben, dass die Akzeptanz und Anerkennung der Gemeinschaftsschule stetig wächst und sich weiterentwickelt. Es war einfach schön zu sehen, dass alle Schüler*innen mit ihren Stärken und Schwächen an den Schulen durch und durch willkommen sind.“
Katrin Steinhülb-Joos, SPD-Landtagsabgeordnete für Stuttgart