Steinhülb-Joos: Digitale Verwaltung als Belastung? - “Stuttgarts Schulen brauchen und verdienen Entlastung"!”
Die Digitalisierung der Schulen Stuttgarts verläuft wie im ganzen Land äußerst schleppend. Insbesondere die digitale Verwaltung lässt zu wünschen übrig. Viele Schulen fühlen sich von der Landesregierung im Stich gelassen. Letztere gibt sich noch gelassen.
Dies geht aus der Antwort auf einen Brief der SPD-Landtagsabgeordneten Katrin Steinhülb-Joos an Kultusministerin Theresa Schopper hervor. Auf Bitten mehrerer Schulleitungen aus Stuttgart hatte sich Steinhülb-Joos, ehemalige Schulleiterin aus Stuttgart, an das Kultusministerium gewandt.
Sei es die langwierige Umstellung auf die Digitale Bildungsplattform, diverse komplizierte Verwaltungssoftwares oder fehlende Informationen zum Startchancen-Programm: Stuttgarts Schulen wünschen sich mehr Einbezug und Gehör beim Kultusministerium.
„Digitale Verwaltung sollte für unsere Schulen Entlastung bedeuten und nicht zusätzliche Belastung. Unsere Schulleitungen und Lehrkräfte arbeiten bereits am Limit. Die digitale Verwaltung ist inzwischen viel zu unübersichtlich geworden und führt zu einem hohen Maß an Mehrarbeit für die Beschäftigten. Das ist nicht hinnehmbar, denn Stuttgarts Schulen brauchen und verdienen endlich Entlastung“, erklärt Steinhülb-Joos.
Die Landesregierung müsse rasch verschiedene Maßnahmen ergreifen, um die Schulen zu entlasten. „Klare Vorgaben zur Beantragung der Förderung durch das Startchancen-Programm, Unterstützung bei der Betreuung sowie die Optimierung der Statistiksysteme und nicht zuletzt die Einstellung von Verwaltungsassistenzen – an diesen Stellschrauben muss unsere Landesregierung endlich drehen“, fordert Steinhülb-Joos.
Besonders wichtig sei das, weil die außerunterrichtliche Mehrarbeit laut Studien ein großer Faktor für die Unzufriedenheit von Lehrkräften sei. „Wir brauchen ein einheitliches Verwaltungssystem in allen Schularten, Verwaltungen und Schulaufsicht. Die Schüler*innen-ID soll zwar kommen, aber auch hier muss das Kultusministerium endlich Ergebnisse vorweisen“, ergänzt Steinhülb-Joos.
Die Kultusministerin verbreitete in ihrem Antwortschreiben noch keinen Optimismus. So seien etwaige Maßnahmen von der Bereitstellung der jeweiligen Haushaltsmittel abhängig.
Katrin Steinhülb-Joos, SPD-Landtagsabgeordnete für Stuttgart