Katrin Steinhülb-Joos: "Die im Jugendhaus InZel in Stuttgart-Bad Cannstatt geleistete Arbeit ist wirklich herausragend und überaus wichtig, gerade in der heutigen Zeit.”

Jugendhäuser sind besonders nach den Schulschließungen der Corona-Pandemie und den Lockdowns, die zahlreichen Jugendlichen stark zugesetzt haben, eine wichtige Einrichtung. Die Landtagsabgeordnete der SPD für Stuttgart, Katrin Steinhülb-Joos, besuchte eine der kleineren und familiären Einrichtungen der Stadt, die InZel in Bad Cannstatt.

Die InZel gibt es seit 26 Jahren und exakt genauso lange investiert die Leiterin, Marie Dejeux, Herzblut und Engagement in „ihre“ Kinder und Jugendlichen, die zum Teil nun auch schon in der zweiten Generation die offenen Angebote des Hauses nutzen.

Im Gespräch mit der Abgeordneten ging es auch um die Folgen der Lockdowns. Die InZel war online erreichbar, aber laut Marie Dejeux sind Kinder und Jugendliche jedoch untergetaucht und waren nicht mehr erreichbar. Langsam kommen sie wieder in die Angebote der Inzel, nehmen an Ausflügen auch in den Sommerferien teil, nutzen die Werkstatt oder chillen im Cafè. Aber die Zwangspause hat Spuren hinterlassen. „Nicht alle sind mehr erreichbar, einige haben sich daheim eingerichtet und gehen auch jetzt nicht nach draußen.“, sagt die Leiterin der InZel. Dadurch vergraben sie Probleme und lassen sich beispielsweise bei Bewerbungen nicht mehr helfen.“ Doch diejenigen, die wiederkommen, sind treue Stammgäste. Mittlerweile kommen auch wieder neue Gesichter. Durch ihre Lage in der Neckarvorstadt ist die InZel, eine Kombination aus mobiler und offener Jugendarbeit, eher klein und familiär. Man kennt sich und verbringt Zeit miteinander.

Damit dies nicht nur in den Räumlichkeiten stattfindet, organisieren Marie Dejeux und ihr Team vor allem in den Ferien Ausflüge. Mal ins Kino oder Eislaufen im Winter – so haben die Jugendlichen auch in der Schule etwas zu erzählen. Katrin Steinhülb-Joos sicherte bei den dabei aufgetretenen Problemen ihre Unterstützung zu. „Die Gruppen aus den Jugendhäusern müssen bei Ausflügen behandelt werden wie Schulklassen“, ist sie überzeugt. „Das bedeutet, freie Fahrt mit der VVS und auch ermäßigte Eintritte.“ Denn groß ist das Budget der InZel nicht und die Bürokratiewelle der Beantragung von Zuschüssen ist hoch. Die Abgeordnete möchte hierzu die Gemeinderatsfraktion ins Boot holen, um an dieser Situation etwas zu verbessern.

Aber auch der Fachkräftemangel in den sozialpädagogischen Berufen trifft die InZel. Bis neues Personal gefunden wird, vergeht viel Zeit und die Bewerberlage ist dünn. „Wir brauchen dringend eine aktive, fundierte Personalgewinnungskampagne in den sozialpädagogischen Berufen. Mehr Studien- und Ausbildungsplätze als längerfristige Maßnahmen und bessere Bezahlung sowie Möglichkeiten des qualitätsvollen Quereinstiegs müssen von der Landesregierung in Angriff genommen werden.“, sagt Katrin Steinhülb-Joos. „Das Problem haben ja nicht nur die Jugendhäuser, sondern auch Ganztagsschulen. Beim Stichtag zum Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung an Grundschulen brauchen wir noch mehr Personal – es ist jetzt allerhöchste Zeit, zu handeln!“

Katrin Steinhülb-Joos, SPD-Landtagsabgeordnete für Stuttgart

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